//Gespräche

Das Kottbusser Tor ist einer der Orte Berlins, die nie zu schlafen scheinen. Auch an diesem verregneten Donnerstagabend sind wieder viele Nachtschwärmer auf den Gehwegen rund um den Platz unterwegs, auf der Suche nach der nächsten Party. Durch die großen Fenster der Monarchbar kann man das Treiben am Kottbusser Tor genau beobachten. Hier wird in einer Stunde die US-amerikanische Band WIDOWSPEAK auf der Bühne stehen, die gerade ihre erste Tour durch Europa absolviert. Für ihr Debütalbum, auf dem sie den Geist alter Westernfilme zu leben erwecken, wurden Sängerin MOLLY HAMILTON, Gitarrist ROB THOMAS und Schlagzeuger MICHAEL STASIAK, in den USA und Europa viel gelobt. Kurz nachdem das Trio seinen Soundcheck beendet hat, macht es sich gemeinsam mit uns auf die Suche nach einem ruhigen Ort für unser Interview. Wie sich herausstellt, ist das gar nicht so einfach. Zehn Minuten später lassen wir uns in einem nahe gelegenen Treppenhaus nieder. Doch auch hier kommen wir nicht wirklich zur Ruhe, weil sich immer wieder Leute an uns vorbeischieben. Den drei FreundInnen macht das zum Glück wenig aus. Gut gelaunt und geduldig beantworten sie all unsere Fragen.

Seit zwei Wochen seid ihr nun schon in Europa unterwegs, wie lief die Tour bis jetzt?

MOLLY HAMILTON: Bisher lief alles gut. Ich wünschte, die Tour würde niemals enden.

ROB THOMAS: Wir können unser Glück gar nicht fassen. In den letzten Wochen haben wir an Orten gespielt, die keiner von uns je zuvor gesehen hat. Unsere Tour startete in London, danach folgten weitere Auftritte in England, bevor es nach Frankreich, Italien, in die Niederlande und die Schweiz ging. Wir haben so viele tolle Menschen kennengelernt und an aufregenden Orten gespielt.

Was für Orte waren das?

MOLLY: In Bologna traten wir in dem Keller eines Ladens auf, in dem man Rasierwasser kaufen konnte. Der Keller war klein, die Gäste brachten Essen und Getränke mit – eine sehr gemütliche Atmosphäre also.

ROB: Der Gig gehört auch zu meinen Favoriten. Vor Bologna waren wir in den Niederlanden, wo wir in riesigen Komplexen spielten, in denen Proberäume, Restaurants und Wohnungen untergebracht waren. Eine nette Abwechslung zu unseren „normalen“ Shows in Brooklyn.

Habt ihr ein Tour-Ritual? THURSTON MOORE, der Sänger von SONIC YOUTH, hat ja auf Tour am liebsten Plattenläden unsicher gemacht.

MICHAEL STASIAK: Hätte ich genug Geld, würde ich dasselbe tun. Ich sammle leidenschaftlich gerne Platten! In Brooklyn arbeite ich in einem Plattenladen.

ROB: MOLLY und ich interessieren uns sehr für Architektur. Wann immer es die Zeit erlaubt, drehen wir eine Runde durch die Stadt und besichtigen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

MOLLY: Wir frühstücken auch oft zusammen. Das machen wir sonst nie.

Was gibt es bei euch zum Frühstück?

ROB: Auf jeden fall heißer Kaffee  – wir lieben Kaffee!

Mit einem Schuss Whiskey? Hört man eure Musik, würde das passen. Aber im Ernst: Warum macht ihr Rockmusik?

ROB: Du nennst das, was wir machen „Rockmusik“? Wie lustig! In New York würden die Leute sagen, dass wir psychedelischen Folk oder Dream Pop spielen.

MOLLY: Wir sind zu leise, um eine echte Rockband zu sein, dafür fehlt uns die nötige Power. Wir haben weder Bass noch Crash-Becken!

Wie habt ihr zu Eurem Sound gefunden?

MICHAEL: Über Konzerte. Das beste, was du als junger Musiker machen kannst, ist deinen Freunden beim Spielen zu zuschauen und dir zu überlegen, wie du das Gehörte auszubauen und in deine eigene Musik einfließen lassen kannst.

ROB: Hören ist definitiv ein gutes Stichwort: Als wir das Album aufnahmen, habe ich versucht Elemente meiner Lieblingssongs in unsere Stücke einzubauen.

Welche Künstler haben eure Musik beeinflusst?

MICHAEL: Meine großen Vorbilder sind AL JACKSON von BOOKER T. & THE M.G.’S, BOBBY GILLESPIE von THE JESUS AND MARY CHAIN und MOE TUCKER von THE VELVET UNDERGROUND.

MOLLY: Wir hören generell viel alte Musik. Da ist alles dabei, von den 20ern bis zu den 90ern. Ich bin ein großer Fan der CARTER FAMILY, von HANK WILLIAMS, alten Bluesmusiker wie BLIND WILLIE JOHNSON oder MISSISSIPPI JOHN HURT, aber auch von Bands wie R.E.M. und THE CRANBERRIES.

Wo habt ihr diese alten Nummern her, aus dem Plattenschrank eurer Eltern?

MOLLY: Schön wär’s! Meine Eltern liebten Grunge, entsprechend musste ich mir alles, was älter war, selbst besorgen. JONI MITCHELL habe ich zum Beispiel rein zufällig in einem Plattenladen entdeckt. Ich war zwölf Jahre alt, wusste nicht was ich kaufen sollte und entschied mich schließlich für ein Album, das nur 99 Cents kostete.

ROB: Bei mir war es ganz ähnlich. Da meine Eltern keine Musikfans sind, musste ich mir sogar Klassiker wie die ROLLING STONES woanders besorgen. Um alte Musik zu erschließen, habe ich eine einfache Strategie: Ich finde heraus, welche Bands meine Lieblingsband mochte und höre sie mir an. Dasselbe mache ich dann mit diesen Bands. Eine Zeitreise durch die Musikgeschichte sozusagen!

MICHAEL: Ich habe immer versucht, das genaue Gegenteil von dem zu hören, was mein Vater in seinem Plattenschrank stehen hatte.

MOLLY: Was steht denn da?

MICHAEL: Rumours

MOLLY: … wirklich? Ich liebe FLEETWOOD MAC! Es ist schade, dass meine Eltern das nicht gehört haben – so viel Musik, die ich erst viel zu später entdeckt habe.

Inwiefern hat das Internet die Suche nach älterer Musik erleichtert? Archive wie Wikipedia bieten ja eine gute Möglichkeit, sich schnell und bequem durch die gesamte Musikgeschichte zu klicken.

MOLLY: Das stimmt! Ganz besonders alte Musik, die du sonst nur in alten Bibliotheken findest, kannst du dank des Internets so einfach bekommen. Egal, ob du nun nach Musik aus den 30ern suchst oder nach einer limitierten Auflage einer Punkband aus den 70ern.

MICHAEL: Das ist aber nicht nur mit alter Musik so. Auch zeitgenössische Musik ist viel einfacher zugänglich. Schau dir nur unsere Band an. Uns gibt es gerade erst ein Jahr, trotzdem haben wir Fans in vielen verschiedenen Ländern. Ohne Internet wäre das nicht möglich gewesen.

Das stimmt. Aber war es nur das Internet, das für euren rasanten Karrierestart gesorgt hat?

MOLLY: Das Internet war sicherlich ein wichtiger, jedoch nicht der einzige Faktor. Unser Label hat uns auch sehr geholfen. Wie die uns so schnell gefunden haben, ist mir noch immer ein Rätsel. Vielleicht haben sie unsere Demoaufnahmen auf irgendeinem Musikblog entdeckt. Jedenfalls schickten sie uns kurz nach unserem ersten Konzert eine Mail, in der sie fragten, ob wir noch andere Aufnahmen hätten?

Und wie habt ihr euren Weg in die Musikszene Brooklyns gefunden?

MOLLY: Das geht ziemlich schnell in Brooklyn. Du musst einfach nur ein paar Shows spielen oder auf Konzerte gehen. Eine unserer ersten Shows war im Shea Stadium, wo wir für DUTCH TREAT und TOTAL SLACKER den Abend eröffneten, die zwei sehr bekannte Bands aus Brooklyn sind.

MICHAEL: Mit jeder unserer Lieblingsbands aus Brooklyn haben wir bis jetzt schon zusammengespielt. Im Herbst erst waren wir mit den VIVIAN GIRLS auf  Tour, von denen ich ein großer Fan bin!

Gibt es jemanden aus der Szene, mit dem ihr gerne mal zuammenarbeiten würdet?

MICHAEL: Alle Leute, mit denen wir gerne Musik machen würden, sind tot. Ich würde mein Leben dafür geben, einmal mit BUDDY HOLLY spielen zu können. BUDDY war wie wir ein großer Freund des Minimalismus. In vielen seiner Songs hielt ein Koffer als Schlagzeug her.

ROB: Es wäre toll mit jemandem zusammen zu arbeiten, der sich außerhalb unseres Kosmos befindet, einem Folk- oder Bluesmusiker.

MOLLY: Ja, irgendein Künstler auf MISSISSIPPI-RECORDS. Sonst fällt mir auch keiner ein… Ich bin mir aber sicher, dass uns im Laufe unserer Karriere noch der ein oder andere über den Weg läuft, mit dem man gern zusammen Musik machen möchte.

Eure Musik würde super in Westernfilme passen. Aber auch im Soundtrack zu Pulp Fiction wäre sie gut aufgehoben. Mögt ihr den Film?

MOLLY: Wir lieben Pulp Fiction!

MICHAEL: Wir haben uns den Soundtrack gerade erst gekauft. Auf der Tour mit den VIVIAN GIRLS lief er die ganze Zeit im Van.

MOLLY: Es war verrückt, den Soundtrack nach der Aufnahme unseres Albums zu hören. Er ist eine Quintessenz dessen, was wir mögen und machen.

ROB: Ich mag die Idee des Soundtracks, also dass die Musik die Bilder ergänzt. Ähnliches versuchen wir bei Widowspeak: Artwork, Musik und Auftreten sollen eine Einheit bilden.

A propos: Wer hat die Cover eurer EPs und eures Albums gestaltet? Ich finde, dass sie sehr gut zur Musik passen.

MOLLY: Vielen Dank! Die Bilder stammen von JOHN STORTZ, einem Freund von ROB. Sie haben sich in New York kennengelernt.

ROB: Ich mochte seine Arbeit und dachte mir, dass sein Stil perfekt zu unserer Musik passt. Also habe ich ihn überredet, für uns zu arbeiten.

MOLLY: Wir hatten JOHN, wussten aber nicht, was er zeichnen sollte. Da stieß ich in einem Buchladen unverhofft auf eine alte Paperback-Ausgabe von HERMANN HESSES Steppenwolf und verliebte mich sofort in das Artwork, das mit Wasserfarben gestaltet war. Nach so etwas hatten wir die ganze Zeit gesucht.

ROB: Wir sendeten ihm das HESSE-Buch und sagten ihm, dass wir die Atmosphäre des Bildes mochten.

Was für eine Atmosphäre war das?

MOLLYEine gespensterhafte und nostalgische Atmosphäre – genau wie in unserer Musik.

ROB: Unsere Musik ist neu und vertraut zugleich, ohne dabei alt zu wirken. Sie ist wie etwas, das dir bekannt vorkommt, das du aber nicht sofort wiedererkennst.

Links: bandcamp / captured tracks

(Foto: DALE W. EISINGER)



//Sessions

Brooklyn! Nachdem Manhattan nun endgültig zum „playground for the privileged“ (Michael Gira, Mastermind der New Yorker No-Wave-Combo Swans) verkommen ist, zieht es immer mehr MusikerInnen in den Bezirk jenseits der Brooklyn Bridge. Aus der jungen Musikszene Brooklyns sind einige der aufregendsten Acts des letzten Jahrzehnts hervor gegangen: Animal Collective, CocoRosie, LCD Soundsystem, TV on the Radio und MGMT sind die prominentesten VertreterInnen. Außer ihnen gibt es eine Vielzahl neuer und nicht minder interessanter Bands, die dort in der letzten Zeit aus dem Boden geschossen sind. Ihre Namen lauten Woods, Real Estate oder Vivian Girls. Wie Woods-Bassist Kevin Morby im Gespräch mit cartouche. berichtete, hängen die Bands nicht nur miteinander ab, sondern machen wie im Fall seines Nebenprojekts The Babies auch gemeinsam Musik. Für die neue Episode von //Sessions haben wir die Newcomer Dutch Treat und Widowspeak sowie die Szene-Veteranen Woods einmal genauer unter die Lupe genommen.

Am 14. Juni veröffentlichte die Folk-Combo Woods ihr neues Album Sun and Shades. Die 2005 gegründete Band ist ein wichtiger Knotenpunkt in der Lo-Fi-Szene Brooklyns. Auf ihrem 2006 gegründeten Label Woodsist Records erschienen die Debütalben namenhafter Bands und KünstlerInnen wie Kurt Vile, Real Estate, Wavves oder Crystal Stilts. Um den Lo-Fi-Charakter des Labels zu betonen, bringen die Woodsist-Labelmacher alle Aufnahmen auf Kassette raus. Auch das fünfte Album der Woods ist als Tape erhältlich. Auf ihm sind  neben den erstklassigen Folk-Nummern „Any Other Day“ und „Pushing Onlys“ die beiden längeren Instrumental-Stücke „Sol y Sombre“ und „Out of the Eye“ enthalten. Letztere ist eine verspielte Krautrock-Nummer, die in ihren besten Momenten an Neu! und Can erinnert.

Links: woodsist records / mysapce

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Kommen die 50er zurück? Die in dieser Woche auf Captured Tracks erscheinende EP Gun Shy des Trios Widowspeak wirft diese Frage auf. Auf ihr verabschiedet sich die Band vom Shoegaze-Sound ihrer Debüt-EP Harsh Realm und knüpft stattdessen an den nordamerikanischen Rock der 50er-Jahre, genauer: den domestizierten Mittelklasse-Rock von Bands wie The Shadows oder The Ventures, an. Bereits auf dem im März erschienenen Debütalbum Badlands von Alex Zhang Hungtai alias Dirty Beaches finden sich Verweise auf die goldene Ära des Rock. Im Gegensatz zu den staubtrockenen Gitarrenriffs Widowspeaks ist der Sound von Dirty Beaches um einiges psychedelischer. Hungtais Songs klingen wie ein Nachruf auf jene Zeit, als Bill Haley mit seinem „Rock Around the Clock“ dem Rock ’n’ Roll international zum Durchbruch verhalf und Elvis Presley seine weiblichen Fans in Ekstase brachte. Für Pitchfork stellte der Musiker kürzlich ein Tape zusammen, auf das er seine Lieblingssongs aus der Zeit packte. 50’s-Rock scheint also tatsächlich ein Comeback zu erleben.

Links: bandcamp / captured tracks / dirty beaches / dirty-beaches-mixtape

http://www.youtube.com/watch?v=3_l8bp5M6kA

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Weniger Rock mehr Pop gibt es hingegen bei Dutch Treat, deren Musik sehr an die Sarah-Records-Band Heavenly erinnert. Im Internet kursieren von dem 2010 gegründeten Quartett bisher lediglich einige Rough-Mixes und ein Live-Auftritt bei dem New Yorker Radiosender Newton Radio. Ihr Song „Chastitiy“ klingt jedenfalls äußerst vielversprechend. Auch Woods-Bassist hat die Band auf dem Schirm. „Dutch Treat zählt definitiv zu meinen Lieblings-Newcomer-Bands aus New York“, sagte er gegenüber cartouche.

Links: myspace

//Gespräche

Keine andere Stadt weist aktuell eine so hohe Dichte an relevanten Bands auf wie New York. Vor allem in Brooklyn sind neben größeren Acts wie Animal Collective oder LCD Soundsystem eine ganze Reihe kleiner Punk- und Folkbands wie Vivian Girls, Real Estate oder Woods zuhause. Zu den neuesten Errungenschaften der Szene zählt die Rock-Combo Babies, die von Woods-Gitarrist Kevin Morby und Vivian-Girls-Sängerin Cassie Ramone gegründet wurde. Am 24. März spielte die Band im Marie Antoinette und verriet im Gespräch mit cartouche., wie hohe Mieten die eigene Produktivität fördern können und wer die wichtigsten Akteure der DIY-Szene Brooklyns sind.

In seinem Song „Hard Times In New York Town“ thematisierte Bob Dylan einst sein zwiespältiges Verhältnis zu der amerikanischen Weltmetropole. Zum einen lobte er die Energie der Stadt, zum anderen monierte er den harten Alltag. Ihr wohnt alle in Brooklyn, wie würdet Ihr New York beschreiben?

Cassie: Ich sehe die Stadt ähnlich wie Dylan. New York ist großartig, aber das Leben dort ist sehr hart. Da die Mieten extrem teuer sind, ist man dazu gezwungen ständig produktiv zu sein. In anderen Städten reicht es aus, zwei Tage die Woche arbeiten zu gehen, um die Miete zahlen und sich etwas zu Essen kaufen zu können. In New York City geht das allerdings nicht. Erstaunlicherweise ist es genau das, was die Leute in die Stadt treibt. Viele entfalten unter dem finanziellen Druck erst ihr vollständiges künstlerisches Potenzial, weil sie gezwungen sind in jeden Bereich ihres Lebens kreativ zu sein. Mich persönlich motiviert die Stadt dazu, rauszugehen und Musik zu machen.

Kevin: Du kannst einfach nicht still zuhause sitzen bleiben. Wegen der hohen Mieten bist du dazu gezwungen, dein Leben ständig zu rechtfertigen und hast deshalb den Drang, immer etwas machen zu müssen. Wir haben zwei Monate in Kalifornien gelebt, wo alles viel billiger ist. Dort war es vollkommen okay, mal zuhause zu bleiben und sich zu entspannen. Wenn du das in New York machst, erklären dich die Leute für verrückt.

Ist es trotz des teuren Lebens möglich in Brooklyn von der Musik zu leben?

Cassie: Klar geht das. Man muss sich einfach nur reinhängen. Schau mich an: Mit dem Geld, dass ich mit meinen Musikprojekten verdiene, schaffe ich es problemlos, alle meine Rechnungen zu bezahlen. Zwar habe ich keinen extravaganten Lebensstil, schlecht geht es mir aber trotzdem nicht. Ich bin stolz darauf, mich nie verkaufen oder irgendwelche Kompromisse eingehen zu müssen.

Von außen betrachtet wirkt die Musikszene in Brooklyn sehr lebendig und gut vernetzt. Was ist euer Eindruck?

Cassie: Die Szene in Brooklyn wächst stetig. Widowspeak und Dutch Treat sind zwei neue aufregende Bands aus Brooklyn. Von Big Troubles, Nude Beach und K Holes ganz zu schweigen.

Kevin: Das schöne daran ist, dass fast alle miteinander befreundet sind. Der Bassist der K Holes und Cassie teilen sich ein Studio. Ich wiederum wohne mit unserem Produzenten Jarvis Taveniere zusammen. Jarvis hat außer dem Babies-Debüt auch die Platten der Vivian Girls, von Widowspeak, Real Estate und meiner anderen Band, den Woods, aufgenommen. Er ist ein integraler Bestandteil der Szene.

Wer ist sonst noch wichtig in der Szene?

Cassie: Todd P. ist eine weitere Schlüsselfigur in Brooklyn. Todd ist ein guter Freund von mir und hat sich als Konzert-Promoter einen Namen in der Szene gemacht. Trotz seines Erfolgs versucht er die Konzertpreise billig zu halten und engagiert sich für die Community. Viele Leute sagen: „Oh man, Todd P. kontrolliert alles“, dabei versucht er nur jeden dazu zu bringen das zu machen, was er macht. Er hat anderen Promotern auf die Beine geholfen, ich denke er macht einen guten Job in Brooklyn.

Welche sind die wichtigsten Spots in Brooklyn?

Kevin: Zentrale Clubs wären das Glasslands, Monster Island Basement, Death By Audio und das Market Hotel. Es gibt aber auch Lofts und Lagerhäuser, in denen es regelmäßig Shows gibt. Besonders oft laufen dort Houseparties.

Was sind „Houseparties“?

Kevin: Das sind kleine Gigs, die manchmal in normalen Wohnungen stattfinden und die verrückter und lockerer sind als normale Konzerte. Viele Bands nutzen die Auftritte auf diesen Parties, um runter zu kommen. Es ist genau dieser Vibe, den wir an Brooklyn so sehr mögen.

Links: the babies / woods / vivian girls / dutch treat / widowspeak

(FOTO: JJ WEIHL)